Wermut: Das Wichtigste zusammengefasst
- Großer Wermut (lat. artemisia absinthium) ist die namensgebende Pflanze von Absinth.
- Wermut gehört zu der Gattung der Korbblütler (Asteraceae).
- Es existieren verschiedene Wermutarten, bekannt aus der Küche ist bspw. auch der gemeine Beifuß (artemisia vulgaris).
- Die Wermutpflanze wächst in trockenen Gegenden bevorzugt auf kargen, steinigen Böden.
Der Wermut und seine Verwendung
Wermut wird vielfältig verwendet. Unter anderem zur Herstellung der Spirituose Absinth, verschiedene Kräuterbitter und des Weinaperitifs mit dem gleichnamigen Namen, Vermouth. Aber schon in der Antike galt die Pflanze als Heilmittel. Ein aus den Blättern gebrühter Tee galt als effektives Mittel gegen Magenkrämpfe und Übelkeit, da die enthaltenen Bitterstoffe die Magenfunktion anregen.
Zu Beginn des 20. Jahrhundert kam das Getränk Absinth und damit auch der Wermut mehr und mehr in Verruf. Man nahm an, dass exzessiver Absinth-Konsum zu geistiger Verwirrtheit bis hin zu Halluzinationen führe, was auf das im Wermut enthaltene Nervengift Thujon zurückzuführen sei. In hohen Dosen und über einen längeren Zeitraum eingenommen, seien irreversible Nerven- und Gehirnschädigungen die Folge. Neuere Studien des 21. Jahrhunderts widerlegen jedoch diese gesundheitsschädliche Wirkung des Absinth-Trinkens. Vielmehr wird angenommen, dass gegebenenfalls auftretende Nebenwirkung bei dem Konsum einiger Gläser Absinth vor allem auf den sehr hohen Alkoholgehalt des Absinthes von 45% bis 74% zurückgeführt werden kann. Zudem waren in den damals weitverbreiteten „billigen“ Absinth-Marken toxische Chemikalien wie Methanol, Kupfersulfat und Zinksulfat enthalten. Mit ihnen wurde der Absinth oftmals künstlich grün eingefärbt, was billiger und einfacher war, als natürliche Färbekräuter zu verwenden.

Etymologie des Begriffs
Der englische Name der Wermutpflanze lautet „wormwood“, was wörtlich übersetzt „Wurmholz“ bedeutet. Etymologisch ist, der Name abgleitet von dem altenglischen Namen „wermod“. Dies deutet darauf hin, dass man dem Wermut anti-parasitäre Eigenschaften zuschrieb. So wurde die Pflanze im Mittelalter gegen Eingeweidewürmer verwendet. Hildegard von Bingen bezeichnete den Wermut bzw. Wehrmut gar als „Meister über alle Erschöpfungen“. Eine weitere Eigenschaft des Wermuts ist sein ausgesprochen bitterer Geschmack. Und so wundert es nicht, dass der sogenannte „Wermutstropfen“ umgangssprachlich für ein bitteres, trauriges Ereignis steht. Der Wermut ist in diesem Zusammenhang ein Synonym für Schmerz oder Unangenehmes.
Die Wermutpflanze
Wermut wächst in üppigen Büschen, die eine Höhe von 1 -1,5 m erreichen können. Die einzelnen Sprossen entspringen einer waagrecht im Boden liegenden Wurzel. Die Stiele der Wermutpflanze sind dicht mit filigranen Blättern bewachsen. Die Wermutblätter haben eine mattgrüne bis silbrig-glänzende Farbe. Auf der Oberseite besitzen sie kleine, feine Härchen. Die Blütenstände sind kleine Knospen mit gelben Blütenblättern. Sie öffnen sich zwischen Ende Juli und September und befinden sich vor allem entlang des oberen Stängelabschnitts. Aufgrund ihrer kleinen Größe wirken sie optisch eher unscheinbar. Auch ihr Geruch ist eher schwach ausgeprägt. Ein Wermutstrauch duftet zwar ausgesprochen herb und würzig, dieser Duft kommt jedoch vor allem von den Blättern. Für die Destillation von Absinth werden deswegen auch idealerweise nur die Blätter ohne Blüten verwendet.

Der Wermutstropfen…
Wir hoffen, dass Dir unser Blogbeitrag zu Wermut und Absinth gefallen hat. Wir sind übrigens der Meinung, dass ein Wermutstropfen ab und zu ziemlich gut schmecken kann. Und zwar als Absinth :-).
In diesem Sinne viele Grüße und bis bald in der Welt des Absinthes!
Mike vom ALANDIA Team